Statistisches Jahrbuch Migration & Integration: Mehr als 2,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich

1. 🔢 Menschen mit Migrationshintergrund

  • 2,509 Millionen Menschen in Österreich haben Migrationshintergrund – das entspricht 27,8 % der Gesamtbevölkerung.
  • Der Begriff umfasst sowohl Personen, die im Ausland geboren wurden, als auch jene, deren Eltern aus dem Ausland stammen (2. Generation).
    • 1,875 Mio. Menschen gehören zur ersten Generation.
    • 634.000 Personen sind in Österreich geboren, haben aber Eltern mit ausländischer Herkunft.
  • Zum Vergleich: Im Jahr 2013 lag der Anteil noch bei 20,4 %, seither ist er kontinuierlich gestiegen – insbesondere durch Fluchtbewegungen, EU-Binnenmigration und Familienzusammenführungen.

2. 🌍 Ausländische Staatsbürger:innen

  • Insgesamt leben 1,94 Mio. ausländische Staatsangehörige in Österreich – das entspricht 20,2 % der Bevölkerung.
  • Die größten Gruppen nach Staatsangehörigkeit:
    • Deutschland: 239.500
    • Rumänien: 155.700
    • Türkei: 124.800
    • Serbien: 122.500
    • Ungarn: 112.400
  • Die Zunahme ausländischer Bevölkerung ist vor allem in urbanen Regionen deutlich sichtbar und beeinflusst auch die Struktur von Arbeitsmarkt und Bildungssystem.

3. 🏙️ Verteilung nach Bundesländern

  • Der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund variiert stark zwischen den Bundesländern:
    • Wien: Höchster Anteil mit 40,9 %.
    • Vorarlberg: 23,6 %
    • Salzburg: 22,0 %
    • Tirol: 21,1 %
    • Niederösterreich: 14,9 %
    • Burgenland: 13,7 %
  • Besonders in Wien beeinflusst die hohe Diversität nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche – von Schulen über Arbeitsmarkt bis hin zum Gesundheitswesen.

4. 🛂 Asyl, Flucht & Schutz

  • Asylanträge 2024: Nur noch 25.400, das ist deutlich weniger als im Jahr 2023 (59.200).
  • Hauptherkunftsländer der Asylwerber:
    • Syrien: 13.909 Anträge
    • Afghanistan: 3.396
    • Türkei: 1.121
  • Asylgewährungen: 17.000 Personen erhielten 2024 Asyl – das ist die zweithöchste Zahl seit 2017.
    • Syrische Staatsbürger:innen wurden mit ca. 12.500 positiven Bescheiden am häufigsten anerkannt.
  • Zusätzlich erhielten 7.800 Menschen subsidiären Schutz, vor allem bei fehlender persönlicher Verfolgung, aber bei Gefährdung im Herkunftsland.
  • Die Anerkennungsquote bei Syrer:innen und Afghan:innen liegt hoch – was auf die anhaltend schwierige Sicherheitslage in diesen Regionen hinweist.

5. 💼 Arbeitsmarktintegration

  • Erwerbsquote:
    • Menschen ohne Migrationshintergrund: 76,4 %
    • Mit Migrationshintergrund: 69,0 %
    • Besonders niedrig: Personen aus Afghanistan, Syrien, Irak → nur 44,1 %
  • Frauen aus diesen Ländern sind besonders stark benachteiligt:
    • Erwerbsquote liegt bei nur 24,3 % (2023: noch 32,3 %)
    • Ursachen: Sprachbarrieren, Kinderbetreuung, Qualifikationsmangel
  • Arbeitslosenquote:
    • Österreichische Staatsbürger:innen: 5,7 %
    • Ausländische Staatsbürger:innen: 10,5 %
    • Asyl- und Schutzberechtigte aus Krisenregionen: 31,3 %
  • Schulungen & Qualifizierung:
    • 2024 nahmen 75.000 Menschen an AMS-Qualifizierungen teil
    • Davon 40.500 ausländische Staatsbürger:innen, ein Plus von 10 %
    • Ziel: Verbesserung von Sprache, Qualifikation, Zugang zum Arbeitsmarkt

6. 🧠 Bildung & Sprache

  • Alphabetisierung:
    • Zwei Drittel der 2024 anerkannten Asyl- und Schutzberechtigten benötigen Alphabetisierung.
    • 44 % davon können nicht einmal in ihrer eigenen Muttersprache lesen und schreiben.
  • Deutschkenntnisse sind der Schlüssel zur Integration – sowohl am Arbeitsmarkt als auch im Bildungssystem.
  • Erstsprache in Schulen:
    • Im Schuljahr 2023/24 sprachen 26,4 % der Schüler:innen zu Hause eine andere Sprache als Deutsch.
    • Höchster Anteil:
      • Sonderschulen: 44,1 %
      • Mittelschulen: über 30 %
    • Die sprachliche Vielfalt stellt Schulen vor pädagogische Herausforderungen – vor allem bei gleichzeitigen Lern- und sozialen Förderbedarfen.

Für mehr Details zum nachschlagen – Statische Broschüre | Migration und Integration 2025

Auszug aus Original – Statistisches Jahrbuch „Migration & Integration“, 15. Juli 2025

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